Olivette Oteles Ruf an die Universität Bristol ging 2019 durch die Presse. Sie war die erste weibliche schwarze Professorin in Großbritannien und leitet den Lehrstuhl für die Geschichte der Sklaverei und Erinnerung an die Versklavung. Dessen Neugründung war eine Reaktion auf das Eingeständnis der Universität, von der Versklavung afrikanischer Menschen profitiert zu haben.
In ihrer Keynote zeigt Otele auf, dass das Hervorheben solcher Einzigartigkeiten kontraproduktiv für die Anerkennung Schwarzer Präsenz in Europa ist. Sie zeichnet ein langes afropäisches Erbe anhand von gewöhnlichen und weniger gewöhnlichen Geschichten einzelner Schwarzer Menschen in Europa bis ins 3. Jahrhundert nach. Denn Außergewöhnlichkeit sei ein Grundpfeiler des weißen europäischen Denkens, der die relative Einzigartigkeit Schwarzer Präsenz und ihrer Errungenschaften einsetzt, um ihre Bedeutung zu marginalisieren. Nichtsdestotrotz sind die Lebensgeschichten und Wege der Menschen, die Otele nachzeichnet, bemerkenswert und erstaunlich.
Die Keynote findet zusammen mit der Keynote von SA Smythe zum "Black Mediterranean" in englischer Sprache statt. Im Anschluss gibt es eine gemeinsame Diskussion.
Die Keynotes werden parallel zur Veranstaltung vor Ort auch live gestreamt.
Beginn der Veranstaltung: 19:00
Quelle:
www.kampnagel.de