Am Ende einer Tragödie steht immer der Verlust und zwar auf beiden Seiten der Erzählung.
In ihrer Auftaktkeynote zur Veranstaltungsreihe OTHER EUROPE stellt die renommierte Professorin für Politische Theorie und Gender Studies, Nikita Dhawan, den Widerspruch zwischen den Attributen der Aufklärung, das Merkmal europäischer Identitätsbildung, und dem Versagen Europas bei der Dekolonisierung heraus.
Wie passt der Grundsatz der universellen Menschenrechte mit Europas Weigerung Impfpatente in einer globalen Gesundheitskrise freizugeben zusammen?
Welche Bedeutung hat die Rückgabe von Raubkunst, wenn die gewaltvolle Ausbeutung von Land und Körpern bis heute fortgeführt und legitimiert wird?
Nikita Dhawan untersucht in ihrer Keynote die historischen, ökonomischen, sozio-politischen und kulturellen Verflechtungen zwischen Europa und der postkolonialen Welt. Dabei analysiert sie das ambivalente Erbe der Europäischen Aufklärung und geht alternativen postkolonial-queer-feministischen Schlüsselkonzepten nach.
Im Anschluss an ihre Keynote diskutiert sie auf einem Podium Race, Identität und was das mit europäischer Politik zu tun hat, u.a. mit Hans Kundnani, Senior Research Fellow am Royal Institute of International Affairs in London und Autor zahlreicher kritischer Publikationen zu den Themen Demokratie, politische Partizipation, Europa und Deutschland.
Der englisch-sprachige Vortrag wird parallel zur Veranstaltung vor Ort auch live gestreamt.Beginn der Veranstaltung: 18:00
Quelle:
www.kampnagel.de