Wie kann Kunst die kolonialistische Logik überwinden, die die Gesellschaftsordnung seit mehr als fünf Jahrhunderten prägt?
Die Psychoanalyse lehrt uns, dass das Teilen von Erfahrungen durch Sprechen für einen traumatisierten Menschen so wesentlich ist, wie das Bedürfnis nach Licht, Wasser, Brot und Stille. Für dieses Individuum ist es notwendig, die Welt, die ihn oder sie zum Opfer gemacht hat, zu erzählen, zu erinnern, zu verstehen und zu erklären. Daher ist vielleicht der wirksamste Weg koloniales Trauma zu überwinden, koloniale Geschichten zu erzählen anstatt sie zu vergessen und zu unterdrücken. Aber wie kann man von einer traumatischen Erfahrung berichten, wenn das verfügbare Vokabular ebendasselbe ist, das einen zuvor verletzt und unterdrückt hat?
Faktoren, die die Bewohner der Peripherie zu „Randphänomen“ (re)produzieren. Die kolonialistische, kapitalistische, patriarchale epistemologische Hegemonie hat die Stimmen dieser Randgruppen zum Schweigen gebracht und es so unmöglich gemacht, eine vielfältige politische und kulturelle Realität sowohl in der südlichen als auch nördlichen Hemisphäre der Welt zu etablieren. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, über die Rolle nachzudenken, die die Kunst bei der Etablierung einer eurozentrischen epistemologischen Dominanz und der Schaffung marginalisierter Identitäten in der Geschichte gespielt hat.
Ausstellungseröffnung am 9.11.2019 ab 19 Uhr.
Öffnungszeiten der Ausstellung vom 10.11. - 29.11.2019: Dienstag-Freitag, 11.00-18.00, Sonntag 15.00-18.00 & nach Vereinbarung.
Quelle:
m-bassy.org