Zweite Revolution oder Aufruhr? Die Hungerunruhen in Hamburg im Juni 1919.
Vortrag von Uwe Schulte-Varendorff (Veranstaltungsreihe "Neue Wege: das Jahr 1919").
Die Niederlage des Deutschen Kaiserreichs war im November 1918 besiegelt. Die innenpolitischen Verhältnisse in Hamburg waren auch nach Abschluss der anschließenden revolutionären Phase alles andere als stabil. Einerseits waren sie geprägt von militanten Auseinandersetzungen zwischen radikalen Gruppierungen, andererseits bestimmten weiterhin Hunger und Not den Alltag der Bevölkerung.
Dies war der Nährboden für die Ende Juni 1919 in der Stadt ausbrechenden „Sülzeunruhen“. Die Aufdeckung von skandalösen Herstellungs- und Verarbeitungsmethoden eines Sülzefabrikanten führten zu Aufruhr im gesamten Stadtgebiet. Diese bürgerkriegsähnlichen Verhältnisse führten zum massiven Einsatz von Reichswehrtruppen, da die Reichsregierung die Zustände in Hamburg als Revolutionsversuch brandmarkte. Ob dies zutreffend ist oder es sich um spontane Hungerunruhen handelte, wird in dem Vortrag eingehend beleuchtet. Uwe Schulte-Varendorff, M. A., freier Geschichtswissenschaftler; Forschungsschwerpunkte: deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts, deutsche Kolonialgeschichte, Legendenbildungen um Paul von Lettow-Vorbeck und Hermann Detzner, Erster Weltkrieg in der Kolonie Kamerun. Publikation: Die Hungerunruhen in Hamburg im Juli 1919 – eine zweite Revolution? (2010).
Beginn der Veranstaltung: 19.30 Uhr.
Eintritt: frei, Spende erbeten.
Quelle:
www.galerie-morgenland.de