Sprichwörtlich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, gibt sich Bettina von Arnim nicht mit der ihr zugedachten Rolle als Frau und Mutter zufrieden. Sie mischt sich in die politischen Debatten ihrer Zeit ein. Mit der Schwärmerei für Goethe verfasst sie ihr wichtigstes literarisches Werk. Ihre produktive Zeit als Schriftstellerin fällt in die Zeit des Vormärz in Deutschland, als nach der Niederlage Napoleons der Adel die politische Macht wieder an sich reißt. Proteste und Demonstrationen werden teilweise blutig niedergeschlagen. Die Dichter und Künstler der Zeit haben einen schweren Stand. Da taucht Bettina von Arnim
auf und redet und schreibt von den „Rechten der Menschheit“ und von „Massenelend“ in Bezug auf die frühe Industrialisierung. Sie spricht die sozialen Missstände offen an. Das Buch ist in der Form eines Briefromans geschrieben. Bettina begegnet Goethe mit
22 Jahren das erste Mal in Weimar und verliebt sich in den 36 Jahre älteren Mann. Dem Geheimrat ist diese Schwärmerei eher unangenehm und er beantwortet die Briefe möglichst knapp.
Es lesen Dieter Wehrbrink und Dörte Ellerbrock.
Beginn: 19:00 Uhr