Dr. Karen Körber, Hamburg, & Dr. Dani Kranz, Be’er Scheva, Israel, Moderation: Birgit Langhammer (NDR)
Die Einwanderung von russischsprachigen Juden nach Deutschland nach 1989 ist in der jüngeren deutsch-jüdischen Geschichte wiederholt als Zäsur verstanden worden. Eine jüdische Migration, die vordringlich in der Hoffnung auf ein besseres Leben und ausgerechnet nach Deutschland erfolgte, schien mit der jüdischen Erfahrung des Zwanzigsten Jahr- hunderts von Verfolgung, Flucht und Exil zu brechen. Auf eine ähnliche Weise hat seit Beginn der 2000er Jahre die Migration von Israelis nach Berlin viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Frage aufgeworfen, was es bedeutet, wenn junge israelische Juden ihr Land verlassen, um in die deutsche Hauptstadt zu gehen. Die NDR-Moderatorin Birgit Lang- hammer spricht mit zwei Expertinnen über mögliche Gemein- samkeiten dieser beiden Migrationen, deren Folgen für das hiesige jüdische Leben und darüber, wie sich das Verständnis der jüdischen Diaspora in der Gegenwart gewandelt hat.
Dr. Karen Körber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ). 2020 erscheint bei Van- denhoeck & Ruprecht ihre Studie „Lebenswirklichkeiten. Russisch- sprachige Juden in der deutschen Einwanderungsgesellschaft“ (ge- meinsam mit Andreas Gotzmann).
Dr. Dani Kranz forscht und lehrt als Anthropologin an der Ben Gurion Universität, Israel. Sie ist Mitglied des Beratungskreises des Bundes- beauftragten gegen Antisemitismus. 2015 erschien bei der Bertels- mann-Stiftung ihre Studie „Israelis in Berlin“.
Birgit Langhammer arbeitet seit 2004 beim NDR im Bereich Politik und Aktuelles. Sie produziert längere Reportagen zu verschiedenen Themen und moderiert die Sendung „Redezeit“.
Beginn 18.30 Uhr