Robert Schindel ist als Kind jüdischer Kommunisten ein Jahr vor Kriegsende in Österreich geboren worden. Sein Vater wurde in Dachau ermordet, seine Mutter überlebte Auschwitz und Ravensbrück. Wie kam er als junger Mann dazu, sich als Teil einer kulturellen und politischen Avantgarde zu begreifen, die die österreichische Nachkriegsgesellschaft radikal ändern wollte?
In seinem schriftstellerischen Werk, seinen Gedichten und Romanen, seinen Aufsätzen und Drehbüchern hallt jedenfalls noch immer das Unabgegoltene eines Aktivisten nach, der 1967 die erste Wiener Kommune gründete und sich eine Zeit lang als Maoist verstand. Welche Sprache findet er und erfindet er sich, um aus einer Position des Nichtidentischen heraus Einfluss auf die Gegenwart zu nehmen?
Robert Schindel ist Lyriker, Essayist und Romancier. Er war mehrere Jahre Jury-Vorsitzender des Ingeborg-Bachmann-Preises, begründete das Festival "Literatur im Nebel" und lehrte von 2009 bis 2012 am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Moderation: Dr. Sabine Lammers, Germanistin, arbeitet als Lektorin beim Verlag Hamburger Edition.
Beginn: 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de