Memoiren sephardischer Frauen

Im Laufe des 20. Jahrhunderts und bis ins 21. Jahrhundert sind zahlreiche Memoirenbücher, autobiographische Romane und mündliche Geschichtszeugnisse sephardischer Juden erschienen. Es sind Menschen, die das traditionelle Leben der Gemeinschaften des alten Osmanischen Reiches und Nordafrikas kannten, die die sozialen, kulturellen und politischen Veränderungen des Übergangs vom 19. ins 20. Jahrhundert und die Zersetzung ihrer Gemeinschaften erlebten. Heute rekonstruieren sie - meist aus den neuen Auswanderungsländern und durch die Erinnerung ihrer Familien - diese bereits verschwundene Welt.

Die Daten stammen aus einer Reihe von hunderten der repräsentativsten Werke sephardischer Frauen, die betonen, wie sie ihre Vergangenheit und Identität rekonstruieren, indem sie das Leben, die Nutzungen und Bräuche ihrer Gemeinschaften und gleichzeitig ihre Anpassung an neue Lebensformen hervorheben. Ihre Beschreibungen unterscheiden sich erheblich von denen der Männer, insbesondere in Bezug auf die familiären und sozialen Beziehungen. Sie erschaffen somit einen wahrhaft weiblichen Erinnerungsraum, durch den man ihre Position in der Gesellschaft erahnen kann. Unter ihnen gibt es Stimmen, die mit der etablierten "Ordnung" nicht einverstanden sind.

Referentin: Pilar Romeu Ferré, Spezialistin für sephardische Texte des XVI und XIX Jahrhunderts.

Beginn der Veranstaltung: 19:00 Uhr

Quelle: hamburgo.cervantes.es