Mal angenommen, wir verlassen das Karussell der Hysterie. Und verzichten darauf, der Welt unseren Stempel aufzudrücken. Hinterlassen weder ein like noch den Daumen nach unten. Angenommen, wir erlauben uns, von Nachrichten, Trends oder Statussymbolen zutiefst gelangweilt zu sein. Sind wir dann nicht nutzlos?
Oder sind wir das schon die ganze Zeit, ohne es zu merken?
Was wäre, wenn wir uns gestatten würden, die Nutzlosigkeit zu feiern?
Möglicherweise würden wir wacher. Im Beobachten, im Erleben. Im Fragen.
Wäre die gesamte Menschheit ein einziger Mensch, würden die Ärzte Alarm schlagen. Unübersichtliche Hirnströme, viel zu hoher Blutdruck, Entzündungswerte überall, drohendes Multiorganversagen; ein schlichtes Vorhofflimmern erscheint da wie eine Kinderkrankheit. So einem Patienten wird Ruhe verordnet.
Aber was nützt dem Patienten diese Ruhe, wenn er panisch um sich schlägt und „alles soll anders sein“ schreit?
Mit SCHAF kombiniert ist Angela H. Fischer ein hellwaches und gelassenes Kabarett gelungen. In den Figuren Gisbertha, Tomte, Kalle und Babsi spiegelt sich unsere Zeit. Es macht nachdenklich, sich in diesem Spiegel zu erkennen. Und es macht Spaß.
Beginn der Veranstaltung: 19:30 Uhr
Quelle:
www.suedlese.de