Was die altruistischen Bishnoi vom indischen Subkontinent mit der egozentrischen Königin Marie Antoinette gemeinsam haben? Sie sind Gegenstand des Werkes von Konrad Ross. Der Künstler hinterfragt die vermeintlichen Gewissheiten von Tatsache oder Gerücht, Zitat oder Plagiat, Wiederholung oder Entwicklung. Konrad Ross konzentriert sich in seiner Kunst auf die Erforschung von Identität, von Ritualen und des physischen Seins. Mit analytischem Können und beeindruckendem Talent deckt er Grenzen auf: die Grenzen der Körperlichkeit und von Perspektiven. Er offenbart sie in faszinierend surrealen Motiven als Zerrbilder, im Unperfekten und der Patina, die zugleich den Prozess der Kunstentstehung offenbaren. Ross fordert den Betrachter auf, seine Komfortzone zu verlassen und auf eine vielschichtige Reise an die Grenzen seiner eigenen Körperlichkeit, Überzeugungen und Werte zu gehen. Aber, liebenswürdig wie der Mensch Konrad Ross ist, bleibt es eine Einladung, kein Zwang. Der Betrachter muss selbst entscheiden, ob und wie weit er sich auf eine Entdeckungsreise begibt, die zu nervenaufreibenden Abgründen führen mag. „Let Them Eat Cake“ zeigt Werke wie “Point”, “Power”, “The End” oder “Vanity”. Der Ausstellungstitel ist Anspielung auf den Marie Antoinette zugesprochenen zynischen Ratschlag an das hungernde Volk. Und er führt mitten in den Kosmos von Ross und zur Frage nach Authentizität.
Weitere Info unter
www.konradross.comVernissage mit Performance am Montag, 24. Februar 2020 ab 18.30 Uhr.
Ausstellung läuft bis 28. März 2020, täglich von 10 - 18 Uhr.
Quelle:
www.hamburg-magazin.de