Zaubern heißt, die Naturgesetze überwinden. Zauberer lassen Dinge aus dem Nichts erscheinen und ins Nichts verschwinden. Sie heben die Schwerkraft auf oder lesen Gedanken. Sie tun all dies jedoch nicht wirklich. Sie sind nämlich keine Hexer. In Wahrheit zaubern sie, indem sie ihr Publikum auf manuelle, mechanische, optische, psychologische oder auf andere Weise täuschen.
Zauberkünstler halten ihre Methoden vor dem Publikum verborgen. Das heißt freilich nicht, dass die Zauberkunst eine Geheimwissenschaft wäre. Mit etwas Mühe kann sich jedermann Einblicke in die Welt der unterhaltsamen Magie verschaffen. Gerade im Zeitalter des Internets liegen viele 'Geheimnisse' der Zauberkunst buchstäblich auf der Straße. Der Zauberkunst schadet das nicht unbedingt. Ein Zauberer, der den Anspruch hat, ein Künstler zu sein, vermag auch Bekanntes so zu inszenieren, dass sein Publikum immer wieder verblüfft wird.
Wichtigste Mittel zum Erlernen von Zauberkunststücken sind – neben mündlicher Überlieferung – Zauberbücher. Sie haben eine über 400-jährige Tradition. Erst seit dem späten 20. Jahrhundert treten moderne Lehrmedien wie Videos, CDs und DVDs in Konkurrenz hinzu. Trotz der starken Popularität 'beweglicher Bilder' sind Zauberbücher aber noch immer wichtige Kunstschulen. Was genau ein Zauberbuch ist, ist nirgends verbindlich definiert. Fasst man den Begriff weit, so kann man unter ihm Druckwerke jeder Art verstehen, die Zauberkunststücke erklären, also die Methoden, die hinter ihrem Geheimnis stecken.
Die Sammlung Peter Rawert zeigt in der Zentralbibliothek in neun Stationen Zauberbücher und Zeitschriften von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis heute. Peter Rawert ist Notar in Hamburg und Amateurzauberer. Sein Interesse gilt allerdings vornehmlich der Zauberhistorie. Seine Artikel zur Geschichte der Zauberkunst sind unter anderem in der FAZ, der ZEIT und in Fachzeitschriften für Zauberkünstler erschienen. Der Magische Zirkel von Deutschland ehrte Rawert 2008 mit dem Titel Schriftsteller des Jahres. Zauberbücher sammelt er seit circa 20 Jahren.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo. bis Sa., jeweils 11:00 bis 19:00 Uhr
Vernissage: Montag, 9. Januar 2016 um 18:00 Uhr auf Ebene 2 mit Zauberkünstler Jan Logemann.
Weitere Stunden der Täuschung:
Dienstag, 17. Januar um 18:00 Uhr
Dienstag, 24. Januar um 18:00 Uhr
Dienstag, 31. Januar 2017 um 18:00 Uhr
Quelle:
www.buecherhallen.de