Die Steigerung körperlicher Leistung mit Hilfe pharmakologischer Substanzen ist ein alter Traum der Menschheit – und ihre Anwendung im Sport ein altes Phänomen. Verhältnismäßig neu ist jedoch die Verurteilung, Verfolgung und Sanktionierung als illegitimes „Doping“. In diesem Zuge haben sich seit den 1960er Jahren Praktiken der Überwachung etabliert, die in Kontexten außerhalb des Leistungssports ihresgleichen suchen. Marcel Reinold beginnt daher seinen Vortrag mit der Verwunderung darüber, dass es Doping und Dopingbekämpfung in der heutigen Form überhaupt gibt, und fragt danach, wie Doping als abweichendes Verhalten konstruiert wurde.
Dr. Marcel Reinold ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Sportpädagogik/ Sportgeschichte am Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster. Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe "Schön, gesund und produktiv? Der menschliche Körper als Thema der Zeitgeschichte" der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg statt.
Beginn der Veranstaltung: 18.30 Uhr