Leopold Jessner (1878–1945) war der prägende Theaterregisseur der Weimarer Republik und Vorläufer des heutigen Regietheaters. Die meisten künstlerischen Zeugnisse seines Berliner Schaffens gingen wohl im Exil verloren.
Umso wertvoller sind die in der Hamburger Theatersammlung aufbewahrten Materialien aus seiner Zeit als junger Regisseur am hiesigen Thalia Theater von 1904 bis 1915. Das Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ und die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zeigen in Kooperation mit dem Thalia Regie-, Inspizier-, Soufflier- und Rollenbücher im Kontext des zeitgenössischen Arbeitsalltags am Theater.
Diese Bühnenbücher mit handschriftlichen Eintragungen verschiedener Nutzender bieten einen faszinierenden Einblick in die Prozesse hinter den Kulissen. Nicht zuletzt machen sie Jessner von einer unbekannten Seite sichtbar: Ein prägender Regisseur der Theatermoderne entwickelt nicht nur seinen späteren Stil, sondern widmet sich mit gleicher Ernsthaftigkeit den auf der Bühne vorherrschenden Lustspielen.
Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Veranstaltungszeit:
Mo.—Fr. 9–24 Uhr,
Sa.—So. 10–24 Uhr
Quelle:
blog.sub.uni-hamburg.de