„Das Tribunal – Mord am Bullenhuser Damm“ von Lea Rosh / 148 min // mit Gästen
Der Eröffnungsfilm dokumentiert einen einmaligen Vorgang: Dort, wo die juristische Aufarbeitung versagt hatte und Urteile verhindert wurden, die zwar angesichts der behandelten Verbrechen niemals geeignet gewesen wären, Gerechtigkeit herzustellen, aber doch wenigstens eine Anerkennung der Schuld mit sich hätten bringen können – hier ermächtigt sich ein nichtstaatliches Gremium aus der Mitte der Gesellschaft, öffentlich über dieses Versäumnis und seine Hintergründe zu sprechen.
Lea Roshs Film wurde, wie es damals hieß, zwar im Fernsehen „ausgestrahlt“, aber doch selten gezeigt. Heute eine vernünftige Vorführkopie zu finden, erweist sich als obskur kompliziert. Umso mehr beleuchtet dieser erinnerungspolitische Vorgang von vor bald 40 Jahren und 80 Jahre nach den Morden in aller Deutlichkeit die politischen, die biographischen und die gesellschaftlichen Verwerfungen, die die NS-Diktatur bis heute hinterlässt. Das Tribunal kehrt als Film und als Akt der Aufarbeitung eines Traumas an den Ort seiner Entstehung zurück.
Eintritt frei
Veranstaltungsort: Salon und Filmraum in der ehemaligen Schule am Bullenhuser Damm 92-94 in HH-Rothenburgsort
Das Gebäude diente 1944/45 als Außenlager des KZ-Neuengamme.
Es erinnert v.a. an die dort kurz vor Kriegsende von der SS ermordeten 20 jüdischen Kinder und 28 Erwachsenen.
Eine Kooperation des Hallo: Verein zur Förderung raumöffnender Kultur e.V. mit der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e.V. und der Initiative Dessauer Ufer. Mit Unterstützung der dokumentarfilmwoche hamburg und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte.
Beginn der Veranstaltung: 18:30 Uhr
Quelle:
hallohallohallo.org