Eins ist sicher: Ohne die Werke der Mönche und Priester Adam von Bremen und Helmold von Bosau gäbe es wohl nur eine bruchstückhafte Geschichte über die Ereignisse in Norddeutschland im Hochmittelalter.
Historiker „der älteren Schule“ gehen davon aus, dass die wiederholten kriegerischen Konflikte zwischen Sachsen und Slawen nördlich der Elbe vorrangig als Auseinandersetzungen zwischen den Repräsentanten des christlichen Glaubens und der sogenannten „heidnischen Kultur“ verstanden wurden. Die Werke Adams von Bremen und Helmolds von Bosau, die im strengen Sinne keine unabhängigen Geschichtswerke, sondern christlich gefärbte Auftragsarbeiten der damals regierenden Bischöfe sind, dienen ihnen als Beleg. Neuere und an überprüfbaren Fakten orientierte Forschungen zeigen nun eine andere und weitaus detailliertere Sichtweise. Diese Erkenntnisse gründen vor allem auf die „sträflich“ vernachlässigte Zusammenschau von historischen Überlieferungen, archäologischen Ergebnissen, den Untersuchungen von Orts- und Personennamen, genealogischen Forschungen und der Siedlungs- und Kunstgeschichte.Der Referent möchte die Zusammenhänge kritisch hinterfragen und hat all dies zusammengetragen und kann so aufzeigen, dass insbesondere in den heutigen Kreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg zwischen 800 und 1300 weiträumige Kontakträume und Übergangszonen zwischen den Volksgruppen festzustellen sind, die ihrerseits neue historische Bewertungen erfordern. Referent: Günther Bock, Großhansdorf.
Zeit: 19:30 - 21:00 Uhr.
Quelle:
www.fla-wentorf.de