Zwei Kurzvorträge
Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung "Ein Prozess - vier Sprachen" über das Dolmetschen bei den Nürnberger Prozessen
Kurzvortrag 1: Die Hamburger Curiohaus-Prozesse: Dolmetschen vor britischen Militärgerichten
- Alyn Šišić, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
- Dr. Reimer Möller, Historiker, Schleswig
In den ersten Nachkriegsjahren standen fast 1000 Angeklagte wegen NS-Kriegsverbrechen in Hamburg vor britischen Militärgerichten. U.a im Prozess gegen die Lagerleitung des KZ Neuengamme oder gegen die Hamburger Firma Tesch&Stabenow, die am Verkauf des Tötungsgases verdient hatte. Behandelt werden Inhalt und Bedeutung dieser Prozesse, die Auswahl der Dolmetscher:innen sowie die Lebensläufe einiger Dolmetscher.
Kurzvortrag 2: Übersetzung als „Erinnerungskultur“
- Dr. Georg Felix Harsch, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
- Georg Felix Harsch untersucht den Wissenstransfer über die deutschen Massenverbrechen nach Deutschland in den 1950er-Jahren und die Rolle translatorischer Akteur*innen dabei. Auch im weiteren Verlauf der deutschen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus wurden sehr viele übersetzte Texte zu Triggern und Markern dessen, was man heute als „Erinnerungskultur“ beschreibt.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernort zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.
Beginn der Veranstaltung: 16:30 Uhr
Quelle:
1trial-4languages.org