Das Museum öffnet ab dem 7. April wieder jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr bis Ende Oktober seine Türen für die Besucher. Am 7. April wird um 14:30 Uhr findet auch die Vernissage der ersten Ausstellung der neuen Saison statt. Unter dem Titel „Wilhelmsburger Motive auf Holz gebrannt“ zeigt Wilhelmsburger Edward Steinke seine ungewöhnlichen und in ihrer Feinheit bestechenden Arbeiten in der Technik der Brandmalerei. „Brandmalerei oder Pyrographie ist eine traditionelle Volkskunst zur Verzierung von Holz (Holzbrandmalerei), Leder, Lederpappe, Samt, Stoff oder Kork. Ursprünglich wurden mit erhitzten, glühenden Metallstiften Muster in das jeweilige Material eingebrannt. Im 19. Jahrhundert wurden Brennapparate entwickelt, wie der sogenannte Platina-Brennapparat, die mit Benzin oder Spiritus betrieben wurden. Heute werden elektrisch beheizte Brennstifte und -stempel benutzt. Die Brandmalerei selbst kann mit Pinseln farblich überarbeitet werden.“ (Wikipedia) Sogar der berühmte holländische Maler Jan Vermeers van Delft beschäftigte sich mit dieser Technik. Edward Steinke widmet sich dieser Technik seit 1980. Sein Atelier befindet sich in einem Gartenhäuschens seines gepflegten Anwesens in Kirchdorf. Hier schuf er im Laufe der Jahre viele Hamburger Motive, darunter sind auch die ca. 30 Wilhelmsburger Motive, in den Räumen des Museum Elbinsel Wilhelmsburg zeigt. Die Ausstellung ist immer sonntags von 14 bis 17 Uhr und auch während der „Langen Nacht der Museen in Hamburg“, an der sich das Museum beteiligt, zu sehen. Steinkes künstlerisches Interesse entwickelte sich mehr aus Zufall. Mit einem Lötkolben wollte er einen Namenszug in ein Holzstück brennen. Doch der Kolben des Lötkolbens wurde nicht heiß genug und so suchte er weiter bis er in einem Kaufhaus ein Gerät fand welches die erforderliche Temperatur lieferte. Es ist erforderlich, dass die Temperatur der „Brennfeder“ geregelt werden kann. Seine Motive findet er, wenn er durch die Stadt fährt und etwas findet, was ihn anspricht. Sein Fotoapparat ist deshalb immer dabei, um die Motive festzuhalten. Doch nutzt er auch Bildvorlagen aus Zeitungen, wie es auch fotorealistische Künstler tun. Steinke fertigt dann eine Kopiervorlage an, die er auf das entsprechende Holz – meistens helles Holz, am liebsten Lindenholz – überträgt. Nachdem er dann die Vorlage überprüft und überarbeitet hat, beginnt er mit der eigentlichen und sehr sorgfältig ausgeführten Brennarbeit. Anschließend wird das fertige Werk noch geschliffen, um überstehende Holzspäne zu entfernen. Als „Firnis“ kommt als letztes eine Bienenwachslösung auf das fertige Kunstwerk. So bleiben die Werke lichtecht und dunkeln nicht nach. Je nach Größe der Werke arbeitet er schon einmal 100 Stunden an einem Motiv. Bemerkenswert ist, dass Edward Steinke seine künstlerischen Werke mit einer Hand und zwar mit der linken Hand anfertigt. Von Geburt an war er eigentlich Rechtshänder, doch durch einen Unfall in jungen Jahren war er gezwungen seine Tätigkeiten auf die linke Hand zu verlagern. Man merkt ihm seine Freude und Erfüllung an seinen Arbeiten an, wenn er ruhig und mit strahlenden Augen über sein Werk spricht. Eine ungewöhnliche und lohnenswert anzusehende Ausstellung, die bis zum 12. Mai jeden Sonntag zu sehen ist.
14 bis 17 Uhr
Quelle:
museum-elbinsel-wilhelmsburg.de