17.00 Uhr: Carillonkonzert, Werner Lamm
17.30 Uhr: Ökumenische Andacht in der Krypta
Liturgische Leitung: Dr. Martin Vetter, Propst und Hauptpastor an der Hauptkirche St. Nikolai und Pfarrer Dr. Jacek Bystron, polnische katholische Mission Hamburg
Musikalische Leitung: Werner Lamm, Klavier und Chor
18.00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt:
„Aktion Reinhardt. Die Ermordung der polnischen Juden im Holocaust und das Gedenken an den Verlust.“
Unter der Tarnbezeichnung „Aktion Reinhardt“ deportierten die Deutschen Juden aus den Ghettos im besetzten Polen und vergasten sie in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka. Bis November 1943 ermordeten sie dabei annähernd zwei Millionen Menschen, verbrannten die Leichen und vergruben die Asche. Weniger als 150 Menschen überlebten.
In Deutschland ist dieser Teil des Holocaust in weiten Teilen vergessen und verdrängt. Dabei steht die „Aktion Reinhardt“ für die Quintessenz des Hasses und des deutschen Antisemitismus. Sie war die reine Vernichtung ohne irgendwelchen sonstigen „Nutzen“ wie etwa Zwangsarbeit oder pseudomedizinische Experimente. Doch ohne Zeitzeugen und materielle Spuren gibt es schlicht keine Aufmerksamkeit für Geschichte und Gegenwart dieses Teils des Genozids. Verliert hier ein präzedenzloses Verbrechen seine Relevanz?
Der Historiker Stephan Lehnstaedt ist Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien am Touro College Berlin.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Beginn der Veranstaltung: 17 Uhr
Quelle:
www.mahnmal-st-nikolai.de