Kulturlotse

Yasemin Shooman: Narrative umschreiben. Identität, Zugehörigkeit und jüdisch/muslimische (Un)Sichtbarkeiten

Samstag, 20. November 2021
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In den letzten Jahren traten imnmer wieder Verflechtungen zwischen antimuslimischen und antijüdischen Diskursen zutage. Dies hat u.a. die hitzige Debatte um die rituelle Beschneidung von Jungen 2012 gezeigt. Die darin aufscheinende (Re-)Aktivierung von Ressentiments gegen religiöse Bräuche des Judentums verdeutlichte, wie brüchig die Argumentationsfigur vom christlich-jüdischen Abendland ist, die seit einigen Jahren in Abgrenzung zum Islam bemüht wird. Dass Jüd*innen und Muslim*innen gemeinsam adressiert werden, wie während der Beschneidungsdebatte geschehen, ist jedoch eine relativ neue Entwicklung, denn historisch gesehen nahmen die beiden Gruppen in der europäischen Wahrnehmung unterschiedliche Positionen ein. Seit Jahrhunderten galten Jüd*innen als Europas interne Andere. Im Gegensatz dazu wurden Muslim*innen seit dem Mittelalter eher als äußerer Feind wahrgenommen. Erst seit der postkolonialen Migration nach Westeuropa bzw. der Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften durch die Bundesrepublik leben zahlenmäßig große muslimische Minderheiten hier und haben eine Position als Andere im Inneren eingenommen.

In ihrer Keynote geht Yasemin Shooman dem Verhältnis von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus nach und beleuchtet, vor welchen Herausforderungen der jüdisch-muslimische Dialog heute steht. In einem anschließenden Panel diskutiert sie mit verschiedenen Gästen Strategien, simplifizierende Narrative über Identität und Spaltung zu überschreiben und ihnen widerständige Positionen jüdisch/muslimischer Solidarität gegenüberzustellen. Yasemin Shooman ist Historikerin und Wissenschaftliche Geschäftsführerin des DeZIM-Instituts. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, jüdisch-muslimische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart sowie Erinnerungskulturen in der Migrationsgesellschaft. Bis 2019 leitete sie die Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin.
2G-Veranstaltung
Eintritt frei
Veranstaltung im Rahmen von Other Europe: Perspektiven auf Identität & Vielfalt Europas
Beginn der Veranstaltung: 18:00

Quelle und Anmeldung (Tickets): www.kampnagel.de

Kampnagel Internationale Kulturfabrik
Jarrestraße 20
22303
Hamburg (Winterhude)

200m Jarrestraße (Kampnagel)
400m Großheidestraße
400m Herderstraße
500m Semperstraße
600m Wiesendamm (Mitte)
650m Mozartstraße
750m Brucknerstraße (Arbeitsgerichte)

450m Ein Parkplatz bei "Weidestraße 121"

Auf dem Gelände bietet Kampnagel Behindertenparkplätze, Rampen zur Kasse und zum Foyer sowie Aufstützhilfen und Türöffnung per Knopfdruck im WC. Das Peacetanbul-Restaurant ist problemlos erreichbar. Da die Zuschauertribünen über Treppen erreichbar sind, wird gebeten den Besuch anzukündigen um die entsprechenden Maßnahmen treffen zu können und einen unkomplizierten und angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Dazu wendet man sich bitte vertrauensvoll an die KollegInnen der Kasse unter T.: 040/ 270 949 49 email: tickets@kampnagel.de.

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