Als an einem Samstagnachmittag im Herbst 1965 die erste Sendung des Beat-Clubs im Deutschen Fernsehen ankündigt wurde, meinte der Ansager die Zuschauer noch höflich um Verständnis bitten zu müssen. So ungewöhnlich war es seinerzeit jedenfalls, dass die Popmusik nun auch in das Allerheiligste, das Wohnzimmer deutscher Familien, vordrang. Die Reaktionen waren harsch. Nun mussten die Älteren auch noch mitansehen, was sie zuvor schon im Rundfunk als "Affenmusik" abgelehnt hatten. Jahrelange Konflikte mit den Töchtern und Söhnen waren die Folge.
Wer sich einen Freiraum erkämpft, ist zugleich davon überzeugt, etwas für die Durchsetzung individueller Freiheit insgesamt getan zu haben. Doch waren die Vorkämpfer der Pop- und Rockmusik nicht eher unfreiwillige Agenten der Kulturindustrie, einer Welle des Konsums und des Kommerzes?
Dr. Wolfgang Rumpf war Rundfunkmoderator beim Südwestfunk und Kulturredakteur bei Radio Bremen. Seit 2001 Redaktionsleiter Musik beim Nordwestradio sowie Dozent für Medien- und Popkultur.
Moderation: Dr. Klaus Naumann ist Historiker am Hamburger Institut für Sozialforschung.
Beginn: 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de