Über das Leben der Mandan und Hidatsa sind wir recht gut informiert, denn in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten verschiedene Europäer und Amerikaner Kontakt mit ihnen. Unter Leitung von Meriwether Lewis und William Clark erkundete 1804-1806 eine Expedition das Landesinnere Nordamerikas und überwinterte am Missouri unweit der Dörfer der Mandan und Hidatsa. Dreißig Jahre später unternahmen der Deutsche Maximilian Prinz zu Wied und der österreichische Maler Karl Bodmer eine ähnliche Reise den Missouri aufwärts bis in den Norden Montanas. Auch sie überwinterten in der Nähe eines Mandan-Dorfes und hatten enge Kontakte zu seinen Bewohnern. Von beiden Expeditionen sind umfangreiche Reiseberichte, Tagebücher und zahlreiche kunstvolle Illustrationen überliefert.
Neben der guten Quellenlage ist das Leben der Mandan und Hidatsa auch insofernbesonders interessant, da es nur wenig mit unserem durch Karl May geprägten und romantisierenden Indianerbild korrespondiert. Beide Stämme waren sesshaft und lebten vorrangig von Ackerbau und Handel, führten also ein Leben, das sich jenseits aller gängigen Klischees abgespielt hat.
Wie bei allen Naturvölkern war das Wissen der Indianer über die Kräfte der Natur sehr tief verwurzelt und insbesondere Pflanzen mit ihren mannigfachen Verwendungsmöglichkeiten spielten dabei eine herausragende Rolle. Insgesamt waren es wohl deutlich mehr als 4.000 Pflanzenarten, die genutzt und auf vielfältige Weise verarbeitet und eingesetzt wurden.
Auf einem 600 Meter langen revierübergreifenden Info-Trail stellen wir Ihnen im Freigelände des Botanischen Gartens eine Auswahl von wichtigen und interessanten Indianerpflanzen vor. Anfangspunkt ist die Nutzpflanzenabteilung, wo Sie u.a. die so genannten 'Drei Schwestern' (Kürbis, Bohnen und Mais) kennenlernen, die von den Indianern meist gemeinsam in einem Drei-Schwestern-Beet kultiviert wurden. Die nächste Station ist der Wüstengarten, wo wir Ihnen mit dem Weißen Salbei eine der wichtigsten Räucherpflanzen Nordamerikas vorstellen. Weitere Info-Stationen finden sich in den Revieren der Nordamerika-Abteilung, insbesondere in der Prärie, in den Appalachen und in den Waldrevieren der amerikanischen Westküste. Jeden Mittwoch.
Beginn der Veranstaltung: ab 17.00 Uhr
Quelle:
www.bghamburg.de