Nur etwa vierzehn Prozent der Straßen, die in Hamburg nach Personen benannt sind, wurden im Laufe der Jahrhunderte nach Frauen benannt. Demgegenüber gibt es rund 2800 Straßen, die nach Männern oder sogenannten Männerberufen benannt sind.
Was macht diese Menschen und/oder Berufe würdig, auf diese Weise geehrt zu werden? Wir entdecken zum Beispiel Männer, die Beeindruckendes geleistet haben. Wir entdecken aber auch verschiedene Männer, die durch Straßennamen geehrt werden, deren weibliche Familienmitglieder mit demselben Nachnamen ebenso Bedeutendes geleistet haben — diese werden aber nicht geehrt.
So wurden Straßen auch nach sogenannten Männerberufen benannt — etwa nach Druckern, Schustern oder Kannengießern. Straßen, die nach Berufen benannt sind, in denen Frauen tätig waren und sind — wie Altenpflegerinnen und Krankenschwestern — sucht man dagegen vergeblich.
Besonders auffällig ist, dass nach 1945 zahlreiche Straßen nach Männern benannt wurden, die zuvor Mitglied der NSDAP gewesen waren. Eine Reihe von Straßen sind auch nach Kolonialaktivisten oder Personen benannt, die mehr oder weniger offen antisemitisch waren.
Die Datenbank stellt die Biografien der Geehrten vor und gibt so einen Überblick über Straßennamen und die Geschichte der Straßenbenennung in der Stadt.
Die Referentin ist Dr. Rita Bake.
Die Veranstaltung findet auf dem Hauptdeck, E1, statt.
Veranstaltungszeit: 18:00 bis 19:30 Uhr
Quelle:
www.buecherhallen.de