Für eine moderne Großstadt wie Hamburg war seit dem späten 19. Jahrhundert die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und öffentlichem Nahverkehr unerlässlich. Als Teil der „Daseinsvorsorge“ waren dafür städtische Betriebe zuständig. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten in Hamburg im Frühjahr 1933 erfasste innerhalb weniger Wochen auch diese Unternehmen.
Der Vortrag beleuchtet am Beispiel der Hamburger Wasserwerke, in welchen Bereichen dies besonders spürbar war. Dabei werden Personal- und Symbolpolitik in den 1930er Jahren ebenso in den Blick genommen wie die wirtschaftliche Entwicklung, der Ausbau der Wasserversorgung und die Umstellung von Elb- auf Grundwasser, die Folgen des Luftkriegs und der Einsatz von Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg. Thematisiert wird, wie sich der Gedanke der „Betriebsgemeinschaft“ in der Praxis manifestierte und warum ein kommunistischer Anwalt vor und nach 1945 Einfluss auf die Unternehmenspolitik erlangte. Abschließend wird der Umgang der Hamburger Wasserwerke mit der NS-Vergangenheit untersucht.
Ein Vortrag der Reihe "Ereignisse und Erinnerungen. Neue Forschungen zur Zeitgeschichte Hamburgs."
Referent: David Templin (FZH)
Beginn der Veranstaltung: 18:30 Uhr
Quelle:
www.zeitgeschichte-hamburg.de