Zwischen 1974 und 1990 gelang rund 30 Ländern in Europa, Asien und Lateinamerika der Übergang zur Demokratie. Spanien gehört nicht nur zu den ersten dieser Länder, sondern vermochte seine Umstrukturierung so zu gestalten, dass sie für andere Staaten fortan als Vorbild galt: als „erfolgreichste Transition, die die Welt jemals erlebt hat“ (Edward Malefakis). Noch die Staatsmänner der postkommunistischen Regime suchten Spaniens Rat. Die Ursachen für diesen Erfolg sollen in den Blick genommen werden. Welche Diskurse, Praktiken und Transfers halfen noch während des Franquismus, eine positive Einstellung zum demokratischen System zu entwickeln? Im Zentrum stehen erstens die Möglichkeiten, demokratische Praktiken noch während der Diktatur zu erproben, zweitens die Vorstellungen von Demokratie, die bestimmte gesellschaftliche Gruppierungen im Franquismus prägten und drittens der Einfluss, den auswärtige Akteure bei der Gestaltung der spanischen Politik in den Umbruchjahren ausübten. Gerade die Bundesrepublik stand in besonderer Weise Pate bei dem Übergang Spaniens zur Demokratie.
Prof. Dr. Birgit Aschmann, Historikerin; Inhaberin des Lehrstuhls für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin
Im Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Knöbl, Soziologe; Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Zweiter Vortrag in der InstitutsMontagsreihe "Demokratisierung in Europa. Konzepte, Erwartungen Enttäuschungen", Oktober 2015 bis Februar 2016 im HIS.
Beginn der Veranstaltung: 20:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de