In Überblickdarstellungen wie Einzelstudien wird die Geschichte des 20. Jahrhunderts gerne als Geschichte einer sukzessiven Ablösung der Arbeitsgesellschaft der ersten Jahrhunderthälfte durch die Konsumgesellschaft der vergangenen Jahrzehnte erzählt: Für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wie für die individuelle Identität habe zunächst die Arbeit im Zentrum gestanden; heute sei es vor allem der Konsum. Dagegen fragt Peter-Paul Bänziger in seinem Vortrag mit Blick auf körpergeschichtliche Forschungen, ob Konsum und Arbeit nicht besser als zwei Seiten einer Medaille verstanden werden sollten. Mit anderen Worten: Können wir im 20. Jahrhundert nicht vor allem Transformationen einer um 1900 etablierten Konsum- und Arbeitsgesellschaft beobachten?
Dr. Peter-Paul Bänziger ist Privatdozent für Neuere Allgemeine Geschichte der Universität Basel. Der Vortrag beschließt die Reihe "Schön, gesund und produktiv? Der menschliche Körper als Thema der Zeitgeschichte" der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH).
Beginn der Veranstaltung: 18.30 Uhr