Kulturlotse

Vernissage zur Gruppenausstellung: Rasentexas

Freitag, 11. November 2011
Aus der Unmenge der Darstellungen welche die zeitgenössischen Medien Fernsehen, Kino, Zeitung, Werbung, Internet, Digitalkamera etc. abbilden, werden Bruchstücke herausgelöst.

Die gestalterische Vorgaben nutzen Hoffmann, Jäkel und Staudacher um Auszüge einer klischeebeladenen Bildwelt in einen neuen Kontext zu überführen.

In Malerei und Installation findet auf bissige Weise eine Betrachtung statt, die selbstverständliche und vertraute Wahrnehmungsmuster hinterfragt.

In Kathrin Hoffmanns Werken verschmelzen die Medien Photographie sowie Bildkunst. In altmeisterlicher Haltung entstehen Werke, in denen Momentaufnahmen, Schnappschüsse unserer Gegenwart eingearbeitet werden in zeit- und endlose Landschaften. Losgelöst aus der irdischen Wirklichkeit expediert Hoffmann ihre Gestalten und Architekturen in Umgebungen jenseits jeder Zeitlichkeit. Weit weg von der schnelllebigen Gesellschaft versinken sie in einer stimmungsvollen Verträumtheit.

Martin Jäckels Werke beschäftigen sich mit physikalischen Kräften sowie deren Wirk-Ästhetik. Gibt es eine „Aura“ der Kraft? Oder ausschliesslich eine „Aura“ der Zeichen und Erwartungen abgekoppelt von de facto existierenden Kräften? Welche äußeren Zeichen täuschen vor, dass Kräfte am Wirken sind? Was passiert, wenn man diese Zeichen neu zusammensetzt? Analog zum Aberglauben, bei dem der menschliche Scharfblick versucht, die Erklärungslücken, die er hat, mit Versatzstücken glaubhaft erscheinender Kausalketten zu füllen, können in der Fantasie des Zuschauers völlig neue (Placebo-)Kräfte entstehen. Selbstverständliche und vertraute Wahrnehmungsmuster werden so hinterfragt und auf die Probe gestellt. Dies gilt vornehmlich für meine Skulpturen/Plastiken. Bei meinen Bildern ist mir der Gesichtspunkt der Kräftesuggestion nicht so wesentlich. Dennoch wirkt dort nicht selten, neben dem für jede Bildbetrachtung essentiellen Phänomen Licht, noch geringstenfalls eine andere Kraft. So können dann z.B. Magnetismus, Zugkräfte oder der Aggregatzustand von Farbe nicht alleinig während des Arbeitsprozesses, sondern nicht zuletzt im endgültigen Zustand einer Arbeit eine Rolle spielen.

Sei es ein Triumphbogen, reproduziert aus Pappwaschmaschinen, Miniatur-Fußballspieler aus Knete geformt, die in einer fotografischen Illustration ein Tipp-Kick-Spiel simulieren oder aber Leitz-Aktenordner, aus denen sie ein kafkaeskes Schloss baut: atypische Materialwahl, stets wieder erscheinende irritierende Momente sowie Kontextverschiebungen sind nur einige Schlagworte, mit denen Katja Staudachers kreativen Strategien charakterisiert werden können. Was ihre Werke verbindet, ist die Aktivierung und Thematisierung von Narrationsprozessen. Sie stellt Fragen nach Abläufen der mentalen und direkten Übertragung. [...]

Im Gegensatz zum „Ludwigluster Karton“ aus dem 18. Jahrhundert verschleiert Katja Staudacher ihr Material nicht. Sie rückt es in den Vordergrund und betont derart dessen konstitutive Gewichtung für ihre Arbeiten. [….]

Vernissage: Freitag 11. November 2011 ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis 27. November 2011

Öffnungszeiten für diese Ausstellung:
Sa und So 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung


Text basieren auf einem Auszug von Peter Kruska
Quelle: www.nachtspeicher23.de

nachtspeicher23 e.V.
Lindenstraße 23
20099
Hamburg (Sankt Georg)

250m Böckmannstraße
350m Lohmühlenstraße
400m U S Berliner Tor (Beim Strohhause)
450m Berliner Tor
450m U Lohmühlenstraße
550m U S Berliner Tor
600m Albertstraße

50m Ein Parkplatz bei "Lindenstraße 23"
100m Ein Parkplatz (Mo-Fr 8-22 h) bei "Ferdinand-Beit-Straße / Lindenstraße"
200m Ein Parkplatz (Mo - Fr 8 - 16 h) bei "Böckmannstraße 22"

Kleine Türschwelle, Galerie kann jedoch mit Rollstuhl befahren werden. Leider kein behindertengerechtes WC vorhanden (im Keller, ohne Fahrstuhl).

Hat der Fehlerteufel zugeschlagen? Dann bitte eine kurze Mail an info@kulturlotse.de schicken. Für Fragen zur Veranstaltung wende dich bitte direkt an den Veranstaltungsort.