Im Tiefschlaf ist kein Ich-Erleben möglich. Ist die Kreation von Kunst dann die höchste Form des Wachseins? Der Mensch konstruiert sich seine Welt mittels Interaktion mit ihr selbst. Dies klingt beruhigend autonom. Ohne das Individuum existiert die Welt subjektiv folglich nicht.
Das Selbst als innere Wahrnehmung widerum ist ein empirisches Destillat, das zeitlebens veränderbar bleibt. Die vermeintliche Konstante sind unsere Erinnerungen, das Flexible die Erfahrungen mit unserer Gesellschaft.
Dagegen stellt sich die Frage 'Wer bin ich' oft als quälende Sinnkrise, wenn man nicht mehr nachvollziehbar sagen kann, warum man sich weiter mit komplexen Dingen beschäftigen soll.
Wenn Kunst aber das Ergebnis einer weitgehend funktionsfreien Profession ist, was passiert dann beim Zusammenprall des Selbst mit der Kunst?
Hier beginnt der Spannungsbogen sich auf seine Materiedichte hin zu befragen.
Seit der Renaissance hat sich der selbstbewusste Kreative, losgelöst vom Verdacht des reinen Handwerks, auf Augenhöhe mit den Philosophen im Selbstbildnis ein Denkmal gesetzt. Mit Beginn der Moderne kann jedoch auch der Prozess selber das künstlerische Werk sein.
Welche übergeordneten und überraschenden Ansätze vermag die zeitgenössische Kunst im 21.Jahrhundert zum Thema "Selbst" hervorzubringen? Ist allein die blosse Überlegung Kunst?
Künstler aus der Hansestadt, Deutschland und Europa haben sich der Thematik gestellt und präsentieren nun die Ergebnisse ihrer Selbst-Reflexion.
Vernissage: Freitag 2. Dezember 2011 ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis 18. Dezember 2011
Öffnungszeiten für diese Ausstellung:
Sa und So 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung
Quelle:
www.nachtspeicher23.de