Der Nationalstaat dominiert unsere Vorstellung von Europa. Und doch prägten Empires - multiethnische Großreiche - die europäische Geschichte weit länger und intensiver als die späte Erfindung des Nationalstaats. Wie banden die Empires ihre vielfältigen Untertanen an sich und konnten diese überhaupt noch Zusammenhalt stiften, wenn nationale Bewegungen gleichzeitig genau diesen Zusammenhalt in Frage stellten?
Ein imperiales Herrschaftsinstrument war die Monarchie selber. Waren ihre Rituale und übernationalen Symbole im Zeitalter des Nationalismus fähig, ethnisch vielfältige Gesellschaften im 19. und frühen 20. Jahrhundert auf Loyalität zum Empire hin zu verpflichten? Vor allem am Beispiel der britischen Monarchie in Großbritannien und in Indien werden Praktiken erklärt, mit denen versucht wurde, den Verlust an politischen Rechten mit einem Gewinn an kultureller Macht zu kompensieren, und die Reaktionen darauf erläutert. Ob solche Versuche gelangen und wo die Grenzen dieser Herrschaftspraktiken lagen, sucht der Vortrag auch anhand zahlreicher zeitgenössischer Bilder zu beantworten.
Prof. Dr. Ulrike von Hirschhausen ist Inhaberin des Lehrstuhls für Europäische und Neueste Geschichte an der Universität Rostock, derzeit Gastwissenschaftlerin im Hamburger Institut für Sozialforschung
Moderation: Dr. Claudia Weber, Historikerin; die Osteuropaexpertin im Hamburger Institut für Sozialforschung.
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de