Walter Mehring, einer der interessantesten und unbequemsten Autoren der 20er und 30er Jahre, war nach dem Krieg kein vergessener sondern ein ungedruckter Autor. Vielmehr noch - er war ein ungelesener Autor. Sven j. Olsson präsentiert ihn an diesem Abend in der Bücherhalle der Öffentlichkeit.
Vergessen, zum Leben "in den kleinen Hotels" verdammt, nur davongekommen, was man uns nie verzeihen wird, ist Walter Mehring ein Meister des Wortes, der an jeder Silbe wieder und wieder feilte; dessen Lyrik von Kollegen wie Kurt Tucholsky hoch geschätzt wurde, und der neben Gedichten und Chansons, Reportagen und Erzählungen, auch vier großartige Romane schrieb. Sein letzter Roman "Topographie einer Hölle" erlitt sein Schicksal vor der Veröffentlichung: Das Manuskript ging auf Mehrings Weg ins Krankenhaus verloren.
Die anhand der handschriftlichen Erstfassung rekonstruierten Kapitel schildern ergreifend Berlin, Paris, Wien und Marseille als Unter-Weltstädte auf seiner Flucht vor den Nationalsozialisten. Es wird beschrieben, wie Walter Mehring im Internierungslager Camp de Saint Cyprien landet, fliehen kann, um endlich durch die Hilfe von Fry nach Amerika zu gelangen. Die "Topographie einer Hölle - Reportagen der Unter-Weltstädte" ist eine eindringliche und fesselnde Innenansicht eines Flüchtlings vor der Barbarei.
Veranstaltungszeit: 20:00 bis 22:00 Uhr
Quelle:
www.buecherhallen.de