Der G20-Gipfel in Hamburg wirft seine Schatten voraus. Als Naturschützer sitzen wir zwischen den Stühlen. Einerseits ist erkennbar, dass viele Entscheidungen dieser Staaten erhebliche Nachteile für Natur- und Umweltschutz beinhalten. Andererseits lässt sich beobachten, dass Themen wie Luftverschmutzung, Klimaschutz oder Zugvogelschutz nur erfolgreich sein können, wenn Maßnahmen möglichst global ergriffen und Umweltregelungen entsprechend auf höchst möglicher Ebene vereinbart werden.
Manche Vogelarten ziehen zweimal jährlich von nordeuropäischen Brutgebieten bis weit südlich der Sahara. Zwergseeschwalbe oder sibirischer Knutt überwinden dabei rekordverdächtige Distanzen. Während ihres Zuges überfliegen sie in kurzer Zeit Ozeane, Gebirge, Küsten. Dabei interessieren sie sich nicht für Ländergrenzen. Auf ihrer langen Flugreise sind sie zahlreichen natürlichen und menschgemachten Gefahren ausgesetzt. Zudem sind die Vögel während des Zuges auf Rast- und Ruheplätze, so genannte Trittsteine, angewiesen, denen in Europa die Ausweisung zahlreicher Vogelschutzgebiete Rechnung trägt. Trotzdem sind viele Vogelarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
Am 12. Mai sind drei Fachleute zu Gast beim NABU und referieren zum Thema Zugvogelschutz mit Blick auf internationale Regelungen und Kooperationen. Wir möchten Sie herzlich einladen, sich über den internationalen Zugvogelschutz zu informieren. Gemeinsam mit Ihnen und den Fachleuten möchten wir Schwachstellen des Systems diskutiert, nötige Verbesserungsansätze ermittelt und dabei zu überwindende Widerstände identifiziert werden.
Die Referenten geben zur Einleitung des Themas jeweils kurze Vorträge:
Lars Lachmann, Referent für Vogelschutz, NABU Bundesverband: „Warum internationale Regelungen notwendig sind. Internationaler Vogelschutz, die Rolle des NABU als politische Akteur“
Dr. Jutta Leyrer, stellv. Leiterin, Michael-Otto-Institut im NABU: „Zugvogelschutz im Jahresverlauf: internationale Kooperationen schaffen verbesserte Lebensbedingungen für Vögel und Menschen“
Janina Laurent (BirdLife Malta): “Zugvogelschutz in Malta: Wildereibekämpfung, umweltpolitische Arbeit und Bewusstseinsförderung mit europaweiter Unterstützung”
Beginn der Veranstaltung: 18:30 Uhr
Quelle:
hamburg.nabu.de