Mit dem Fortschreiten der Globalisierung sind Konflikte um Minderheitenfragen nicht mehr nur Gegenstand nationaler oder regionaler Politiken, sondern werden auch im Horizont der Weltgesellschaft verhandelt. Gewalt spielt dabei insofern eine wichtige Rolle, als Gewaltereignisse in besonderem Maße dazu geeignet scheinen, die Aufmerksamkeit der (Welt-)Öffentlichkeit auf bestimmte Gegenstände zu lenken. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001, mit dem darauf folgenden sogenannten "War on Terror", gewinnen Debatten um möglicherweise von Minderheiten ausgehende Bedrohungen eine Dynamik, die der Ethnologe Arjun Appadurai als "Fear of Small Numbers", die "Angst vor den Wenigen", beschrieben hat. Sie spielt zunehmend auch dort eine Rolle, wo Minderheiten bisher kein prominentes politisches Thema oder Gegenstand gewaltsamer Auseinandersetzung gewesen sind. Das sich wandelnde Verhältnis von Konflikten um Minderheitenfragen und Gewalt unter den Bedingungen der Globalisierung stehen in dem Vortrag in empirischer wie theoretischer Perspektive im Zentrum.
Dr. Teresa Koloma Beck, Sozialwissenschaftlerin, Leiterin der Nachwuchsgruppe "Urbane Gewalträume" am Centre Marc Bloch, Berlin
Im Gespräch mit PD Dr. Ulrich Bielefeld, Soziologe am Hamburger Institut für Sozialforschung
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de