Wenn ältere Häuser in innerstädtischen Wohnvierteln abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, dann ist in Deutschland oft von „Spekulation“ und von „Profitgier“ der Bauherren die Rede. Vielfach wurde und wird der Wunsch laut, den alten Zustand zu bewahren; es gab und gibt Proteste. Im Hamburger Stadtteil Hohenfelde, nahe der Außenalster, etwa war genau dies im Frühjahr 1973 der Fall. Der Vortrag zeigt, wie kompliziert es jedoch im Einzelfall sein kann, solch ein Abrissprojekt mit sozialmoralischen Kriterien zu beurteilen, wenn man genauer hinschaut: Der „Spekulant“, gegen den die Hausbesetzer in der Ekhofstraße stritten, war nur sehr bedingt Herr des Geschehens; Gewinn und Verlust verteilten sich deutlich anders, als die Kritiker des Projektes es meinten.
Ein Vortrag der Reihe "Ereignisse und Erinnerungen. Neue Forschungen zur Zeitgeschichte Hamburgs."
Referent: Karl Christian Führer (Humboldt-Universität zu Berlin)
Beginn der Veranstaltung: 18:30 Uhr
Quelle:
www.zeitgeschichte-hamburg.de