Die 11 Aussteller leben z. Zt. in Berlin, kommen aber aus verschiedenen Teilen der Republik und zusätzlich aus Frankreich, Belgien, Norwegen. Die Ausstellung ist weder thematisch noch vom Medium her ausgerichtet, auch sind die künstlerischen Standpunkte und Strategien recht heterogen, die Tonlagen sehr unterschiedlich, dennoch waren sich die Beteiligten einig, dass sich ausreichende Schnittstellen und Querverbindungen zwischen den Arbeiten ergeben würden, um eine Gruppenausstellung sinnvoll erscheinen zu lassen. Hamburg ist die erste Station, die zweite wird im Dezember eine Ausstellung im Projektraum Haus Bethanien in Berlin sein.
Ronny Lischinski arbeitet mit Restlicht, Restform, Resterzählung. Seine düsteren Kohlezeichnungen und pechschwarzen Plastiken mit kosmischen Verweisen ausgestellt im Lichtkegel einzelner Lampen erscheinen wie ein finsteres Reliquiarium einer untergegangenen Welt, eine Archäologie des Unverständlichen. Sarah Steiners filigrane Arbeiten wirken wie helle Spuren von Prozessen: Kristallisation, Zersetzung, Erosion, Bleichung und sind zugleich autonome Gebilde, und beides, Mikro und Makrokosmos und bleiben Rätsel. Bei Daniel Rödiger geht es u. a. um Aufbewahrung, z. B. in einem Aquariumbecken, die Gegenstände sind banale Haushalts/ Küchengeräte, die Handhabung selber erinnert an die Tätigkeit eines Alchemisten, eine Utopie pseudowissenschaftlich ausgeführt. Adrian Knuppertz hat über Monate seine Nächte an der UdK verbracht, mit dem Vorsatz den im Innengarten der UdK lebenden Stadtfuchs zu fotografieren und sozusagen mit ihm Kontakt aufzunehmen, die Begegnungen haben dann auch tatsächlich stattgefunden. Und während der Fuchs weiter über den Hof schlich, tanzte Knuppertz wie wild geworden in den leeren Fluren des klassizistischen Gebäudes. In den bunten, aber nicht unbedingt lustigen Zeichnungen von Marlene Lechner verwandeln sich naturalistische Formen in höchst seltsame Gebilde, eine Deutung der zahlreichen neuen Verbindungen, Verknüpfungen, Verschiebungen, Verrückungen und Handlungen ist schwer möglich. Auf den Bildern von Peter Branger werden skulpturale, erstarrte Körper in klaustrophobischen Räumen dargestellt, der Bezug zu einer Alltagssituation ist gekappt.
Weitere Teilnehmer: Lukas Bugla, Pauline Payen, Mathieu Cortin, Kristian Pettersen, Per Olaf Schmidt.
Silhouettenfarm - A blinde date
Daniel Rödiger, Lukas Bugla, Kristian Pettersen, Peter Branger, Sarah Steiner,
Ronny Lischinski, Mathieu Cortin, Pauline Payen, Per Olaf Schmidt, Marlene Lächner, Adrian Knuppertz.
Ausstellungsdauer: 21. Juni - 1. Juli 2012
Eröffnung am 21. Juni 19 Uhr
Öffnungszeiten: Wochentags 16 - 19 Uhr, Samstag 11-14 Uhr