Der Mensch verschläft ein Drittel seines Lebens. Die Schlafenszeit ist eine unbewusste, unproduktive, aber auch eine lebensnotwendige und herbeigesehnte Zeit. Wie geht eine Gesellschaft, in der Wissenschaft, Rationalität und Effizienz eine zentrale Rolle spielen, mit dem so widerspenstigen Phänomen Schlaf um? Hannah Ahlheim diskutiert in ihrem Vortrag, auf welche Weise die Geschichte des Schlafs im 20. Jahrhundert verknüpft ist mit der Geschichte von Wissenschaft, Arbeit, Kultur, Alltag und Krieg. Außerdem erläutert sie, wie durch neue Maschinen, Waffen und Messapparate, Therapiemethoden und Schlafmittel neue Phantasien vom „richtigen“ Schlaf entstanden und den Umgang mit dem schlafenden (und träumenden) Menschen veränderten.
Hannah Ahlheim ist Historikerin und Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Gießen. Ihr aktuelles Buch "Der Traum vom Schlaf" ist in zahlreichen Medien besprochen wurden. Hannah Ahlheim eröffnet mit ihrem Vortrag die Reihe "Schön, gesund und produktiv? Der menschliche Körper als Thema der Zeitgeschichte" der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg.
Beginn der Veranstaltung: 18.30 Uhr
Quelle:
www.zeitgeschichte-hamburg.de