Die Weichenstellungen der Nachkriegskrise, 1946-49. Weltkriegsende, Unabhängigkeit und Teilung – das sind die Schlüsselereignisse, mit denen indische Geschichte der späten 1940er verbunden ist. Es sind dies aber auch Jahre einer tiefen sozialen Krise, in denen die Weichen für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der postkolonialen Regierungen unter Jawaharlal Nehru gestellt wurden. Aus schweren Konflikten entstand ein Regime industrieller Beziehungen und sozialpolitischer Regierung, das wichtige Grundlagen für die Fünfjahrespläne der 1950er Jahre legte. Eine Kette wirtschaftlicher und sozialer Krisen (die Weltwirtschaftskrise, die Nöte der Kriegsökonomie, schließlich die tiefe soziale Krise der Nachkriegsjahre) führte zu einer von indischen Kapitalvertretern teils erwünschten, teils gefürchteten, jedenfalls aber stark mitgeprägten Form wirtschafts- und sozialpolitischer Regulierung. Sie dämmt den sozialen Wandel ein und förderte den Aufstieg mächtiger einheimischer Kapitalgruppen.
Prof. Dr. Ravi Ahuja leitet die Forschungsgruppe "Moderne Indische Geschichte" am Centre for Modern Indian Studies der Universität Göttingen. Eine Veranstaltung im Rahmen der Herbsttagung des Arbeitskreises für Moderne Sozialgeschichte im Hamburger Institut für Sozialforschung.
Beginn der Veranstaltung: 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de