Politisch und ökonomisch steckt Portugal in einer tiefen Krise und die neoliberalen Ansätze zur Krisenbewältigung haben zu langanhaltenden Protesten innerhalb der Bevölkerung geführt. Ismail Küpel von der Bundeskoordination Internationalismus berichtet heute über die Lage in Portugal.
Portugal steckt in einer tiefen politischen und ökonomischen Krise und seit mehreren Monaten finden Massenproteste und Streiks statt. Besonders eindrucksvoll waren die Proteste am 12. März, als 200.000 bis 300.000 Menschen in zahlreichen Städten in Portugal auf die Straße gingen. Diese Demonstrationen waren getragen von der spontanen “Geração à rasca” (”Generation in der Bredouille”) Bewegung, in der zumeist SchülerInnen und StundentInnen die zunehmende Prekarisierung ihrer Lebensumstände thematisieren. Neben Lohnkürzungen und Arbeitslosigkeit ist die zunehmende “Scheinselbständigkeit” für die junge Generation ein zentrales Problem, da hier jegliche soziale Absicherung wegfällt. Neben den größeren Aktionen gibt es zunehmend lokale Antworten “von unten” auf die neoliberale Krisenbewältigung, so etwa Selbstorganisierungsversuche und Besetzungen. Auch in den nächsten Monaten wird in Portugal keineswegs Ruhe einkehren: Der Versuch der neuen konservativen Regierungskoalition, die EU/IWF-Pläne umzusetzen, wird Widerstand erzeugen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von gew studies hamburg, Förderverein ‘Freundinnen und Freunde des Centro Sociale e.V.’ und BUKO.
Beginn der Veranstaltung: 19:30 Uhr
Mehr Infos:
www.buko.info