Niedergang und Verfall faszinieren die Leser bis heute und haben die Rezeption der Buddenbrooks nachhaltig geprägt. Das Werk ist jedoch nicht nur ein Roman über den Niedergang und die Dekadenz der Jahrhundertwende. Es ist auch ein überaus moderner Roman, der von Selbstentfremdung und Überreflexion, Orientierungslosigkeit und existenzieller Krise erzählt. Kaufmanns- und Familienroman werden stillschweigend beiseite gelegt, der Realismus hinter sich gelassen. Darunter kommt etwas ganz anderes zum Vorschein: eine Erforschung der Gemütsverfassung einer verletzlichen, bedrängten Generation, die zunehmend ihrer Gewissheiten und Perspektiven beraubt wird und vor der fast unmöglichen Aufgabe steht, sich inmitten von Auflösung und Verlust in den Wirren der neuen Ära neu zu erfinden.
Eine Veranstaltung der Thomas Mann-Gesellschaft in Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.
Die Veranstaltung findet im Vortragsraum statt.
Beginn der Veranstaltung: 19:00 Uhr
Quelle:
blog.sub.uni-hamburg.de