FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN IN NICARAGUA FREIHEIT FÜR DIE POLITISCHEN GEFANGENEN
AUS HAMBURGS PARTNERSTADT LEON.
Seit Mitte April ist in Hamburgs Partnerstadt Leon nichts mehr, wie es mal war - nichts mehr, wie wir es vielleicht aus einer früheren Reise in das kleine Land "Nicaragua - Nicaraguita" erlebt hatten oder von einem "Freiwilligen-Einsatz" in einem der zahlreichen aus Hamburg finanzierten Projekte kennen.
Am 17.April diesen Jahres wurde nach einer von der Regierung Ortega/Murillo "voreilig erlassenen Rentenreform" etwas "zum Sieden" gebracht, was schon lange gärte und dessen Ende bis heute noch nicht absehbar ist. Seit diesen Tagen wehrt sich ein großer Teil der Bevölkerung und die Zivilgesellschaft gegen die Politik des ehemaligen "Revolutionshelden" Daniel Ortega und seines Clans, der von vielen verkannt über die Jahre das einst befreite Nicaragua erneut in eine Diktatur verwandelt hat.
Längst wird die Regierung Ortega/Murillo mit Somoza verglichen - sowohl in Bezug auf Reichtum der führenden Familie und der "Elite" als auch was die blutigen Repressionsmassnahmen und Grausamkeit in der Verteidigung der Macht angeht.
In den inzwischen mehr als 200 Tagen des Widerstandes, wurden bisher über 500 Menschen ermordet, von "Scharfschützen hingerichtet" oder getötet, über 3000 Menschen wurden verletzt (viele davon schwer und mit bleibenden Folgen), Hunderte wurden entführt und verschleppt, viele unrechtmäßig verhaftet, gefoltert und Dutzende bereits zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt.
Fast allen diesen Menschen wird als Verbrechen vorgeworfen, bei Aktionen für Demokratie, Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit beteiligt gewesen zu sein.
Bereits vor Wochen wurde ein Gesetz zum "Schutz vor Terrorismus" erlassen, das selbst medizinische Versorgung eines Verletzten bei einer Demonstration gegen die Regierung Ortega/Murillo als terroristischen Akt wertet. Eine Anordnung verbot sogar, diese Verletzten in den staatlichen Krankenhäusern zu behandeln.
Auch die Menschen in Hamburgs Partnerstadt Leon sind von diesen Ereignissen schwer betroffen. Deshalb wollen wir darüber informieren und gleichzeitig dazu auffordern hier in Hamburg darüber nachzudenken, wie wir den Menschen in unserer Partnerstadt, mit der uns eine fast 30-jährige Beziehung verbindet, helfen können.
LEON braucht dringend weiter die Hilfe und Unterstützung aus Hamburg. Alle daran Beteiligten müssen aber darüber gemeinsam und konstruktiv nachdenken, ob die bisherigen Wege und Formen so weiter möglich sind. Können die bisherigen Partner, wie z.B. staatliche Institutionen oder Verwaltungen noch "unsere Partner" sein.
Halbherzige offizielle Besuche oder "Stippvisiten", wie jüngst geschehen, dürften dabei sicher nicht zur Lösung der Probleme beitragen und nur wenig Hilfe für die Menschen vor Ort sein. Vor allem dann nicht, wenn wie geschehen, die Regierung solche Besuche propagandistisch ausnutzt und feiert.
"FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN IN NICARAGUA"
"KULTURSCHLOSS WANDSBEK" (Mittwoch, 28.11. um 19.00 Uhr) ein:
Beteiligt: Francisco Amaya (Arzt aus Leon, einst aktives FSLN-Mitglied) Rolf Becker (Schauspieler, Hamburger Aktivist der "Ersten Tage") Jurgen Steidinger (1992 bis 2016 Leben und Arbeit in Nicaragua)
Beginn der Veranstaltung: 19.00 Uhr
Quelle:
www.kitra-kindertraeume.org