mennoFORUM: Toleranz - eine unmögliche Tugend?
"Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, aber ...."
Es diskutieren u. a.
- Pastorin Dietlind Jochims Arbeitsstelle Ök.-Menschenrechte-Flucht-Friedensbildung der Ev.-Lutherischen Nordkirche
- Dietrich Wersich Mitglied der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Facharzt für Allgemeinmedizin
- Gilbert Anjoabei aus Kamerun / Hamburg
- Mit Praxisbeispiel Maren Schamp-Wiebe stellt das Projekt „Welcome-Dinner" vor
Moderation: Prof. Dr. Fernando Enns, Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen, Universität Hamburg
Programm:
18:00 Uhr Ankommen, kleiner Imbiss
19:00 Uhr Thematischer Einstieg und Diskussion
21:00 Uhr Ausklang bei Brot und Wein
mennoFORUM: Toleranz - eine unmögliche Tugend?
"Ich habe nichts gegen Flüchtlinge, aber ...."
Im alltäglichen Zusammenleben gibt es vieles, was uns fremd ist, uns aber nicht wirklich stört oder irritiert, weil es uns entweder nicht berührt - wir damit gar nicht in Berührung kommen - oder aber sich mit den eigenen Auffassungen vereinbaren lässt. Dann aber ist die Frage der Toleranz noch gar nicht gestellt. Toleranz fordert von uns vielmehr, eine Überzeugung oder Handlung zu ertragen, die für uns nicht nur fremd ist, sondern mit unseren eigenen Überzeugungen nicht vereinbar ist. Und damit wird sie im Grunde zu einer „unmöglichen Tugend" (Bernard Williams).
An vielen gesellschaftspolitischen Debatten dieser Tage lässt sich eine zunehmende Polarisierung beobachten: die einen brechen ganz bewusst mit populistischen Parolen Tabus, die anderen reagieren verschreckt mit moralischen Appellen und Verboten und verharren in einer „political correctness“. Das eine ist leicht als billige Instrumentalisierung von Emotionen (vor allem Ängsten) entlarvt, das andere bleibt seltsam distanziert. Beide Haltungen aber führen scheinbar nicht zu einer ehrlichen, inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem „Eigentlichen". - Aber was ist jeweils dieses „Eigentliche"? Wie kommen wir zu einem klugen, gemeinsamen Ausloten, was denn zu tolerieren sei - und vor allem: aus welchem Grund? Der innere Frieden unserer Gesellschaft hängt von der Beantwortung dieser Fragen ab!
Die jüngsten Debatten um einen angemessenen Umgang mit Flüchtlingen illustrieren diese Dynamik. Daher soll es am zweiten Abend dieser Themenreihe um die Fragen eines (ge-)rechten Verhaltens gegenüber geflohenen Menschen gehen sowie möglicher „Integration" und ihren Voraussetzungen.
Veranstaltungszeit: 18-21 Uhr
Quelle:
www.mennoforum-hamburg.de