Seit dem ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit haben sich Fürsten und Bürger in eigenen Kabinetten eine Welt im Kleinen erschaffen.
Unsere Ausstellung zeigt seltene Gesteine und Muscheln, kunstvollen Gefäße, Gemälde und Messinstrumente. „Der Kleinodienschrank“ des Hamburger Malers Johann Georg Haintz von 1666 weist darauf hin, dass die Idee der Kunst- und Wunderkammer auch in der Hansestadt ihre Umsetzung fand. Unsere Kunstkammer-Objekte aus den Werkstätten der Embriachi, des Lukas Cranach oder der Saracchi hatten in ihrer Zeit einen internationalen Ruf des Allerbesten, vergleichbar heutigen Namen wie Chanel, Rolex oder Ferrari.
Unter dem eklektizistischen Ansatz der Postmoderne wird erst in heutiger Zeit die Bedeutung der historischen Kunst- und Wunderkammer neu bewertet als Ausdruck einer verlorenen Einheit zwischen Mensch und Natur, zwischen Fantasie und Wirklichkeit. In diesem Geist entwickelten bereits in den 1920er Jahren Ernst Cassirer und Aby Warburg in Hamburg die Idee der Aufhebung einer Hierarchie von Hochkultur und Alltagskultur, Bildender Kunst und Angewandter Kunst.
Dem Sammlungskonzept unserer Kulturstiftung folgend führt die aktuelle Ausstellung Kunst und Kunstkammerobjekte verschiedener Epochen zusammen. In der Gruppe der „Naturalia“ sind seltene Mineralien vertreten, zu den „Scientifica“ gehören die physikalischen Kugeln des Otto von Guericke, der Bereich der „Artificialia“ umfasst Bronzeplastiken des Giambologna und Malerei unter anderem von Cranach und Tintoretto. Die Ausstellung endet mit einem geistigen Erben der Kunst- und Wunderkammer, Marcel Duchamp und seiner berühmten „Grünen Box“.
Veranstaltungszeit:
Sa.: 15.30 - 17.30 Uhr
So.: 11.00 - 13.00 Uhr
u.n.V.
Quelle:
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