Der Abend steht unter dem Moto: "Die vergessene Völkerwanderung"
Der langfristig größte Migrationsstrom nach Westeuropa entspringt nicht irgendwo in Afrika oder im Nahen Osten, sondern in Europa selbst, wie Tomáš Sobotka vom Vienna Institute of Demography sagt. Und dieser Strom kennt meist nur eine Fließrichtung: von Osten nach Westen. Die Aufregung u?ber die Flu?chtlingskrise u?berlagert das Phänomen. Knapp 14 Millionen Menschen haben seit dem Fall des Eisernen Vorhangs die Region um Zentral-, Ost- und Su?dosteuropa gen Westen verlassen, schätzt Sobotka. Ein weiterer, kleinerer Teil ging nach Russland. Die niedrige Geburtenrate beschleunigte den Bevölkerungsschwund zusätzlich: Heute leben Schätzungen zufolge um 23 Millionen Menschen weniger in der Region als zur großen Zeitenwende 1989. Was aber macht das mit den Auswanderungsländern? Wer geht und warum gehen die Menschen?
Wir stellen uns dieser Frage in einer Podiumsrunde, die zur Beantwortung nicht besser besetzt sein könnte: unsere drei Stipendiat_Innen aus Belarus, Bosnien und Georgien haben im eigenen Bekannten- und Freundeskreis Menschen, die ihre Heimat auch dauerhaft gen Westen verlassen. Und es sind häufig die Besten, die gehen.
Beginn der Veranstaltung: 19 Uhr
Quelle:
www.copernicus-stipendium.de