Konrad Lorenz liest aus seinem Kiez-Roman „Rohrkrepierer“, Philip Rückel singt und spielt dazu auf der Gitarre.
In der Nachkriegszeit auf St. Pauli aufzuwachsen, war kein Zuckerschlecken, denn es galt, sich in einer Welt von Spießbürgern, Prostituierten, Zuhältern und Seeleuten zu behaupten. Lorenz´ vielgelobter Roman läßt Erinnerungen aufleben, die musikalische Untermalung tut ein Übriges dazu, diesen Teil der Geschichte St. Paulis auch für „Quiddjes“ (zugereiste Bürger Hamburgs) erlebbar zu machen.
Zum Buch: ROHRKREPIERER oder DerDenLöwenZumPissenBringt
Jeder erhält das Geschenk seiner Kindheit, wenn man es denn ein Geschenk nennen kann. Denn eine Kindheit auf St. Pauli in der Nachkriegszeit ist etwas Besonderes, besonders dreckig, hungrig, spießig und versaut.
1940 bis 1962: vom Schwarzmarkt Ecke Reeperbahn und Talstraße, über die Mutprobe, nach der Schule durch die Herbertstraße zu rennen, bis zu Tante Hermine, St. Paulis erster Szenekneipe in der Hafenstraße. Es fehlen die Väter. Und die, die wieder auftauchen, sind kriegsbeschädigt, überwiegend im Kopf. Die Mütter sind es, die den Kampf ums Überleben organisieren.
Es geht ums Kino, um Jazz, um die Neugier auf Sexualität in einer Welt von Spießbürgern, Prostituierten, Zuhältern und Seeleuten. Und es geht um die erste, große Liebe, die mit der Seefahrt nur schwer zu vereinbaren ist.
Mit 'Rohrkrepierer' ist Konrad Lorenz ein fesselnder, authentischer Roman gelungen, der nicht nur die Hamburger begeistert.
Zum Autor Konrad Lorenz
Konrad Lorenz wurde 1942 auf St. Pauli am Hein-Köllisch-Platz (damals Paulsplatz) geboren. Schulbesuch in der Taubenstraße und am Holstenwall, Lehre als Schlosser, dann Seefahrt und Studium zum Schiffsingenieur.
Geschrieben hat Lorenz schon immer. Erste Veröffentlichungen von Kurzgeschichten ab 1960 in diversen Zeitschriften und Anthologien. 1991 erschien sein fantastischer Roman 'Das Nachtschattenspiel'.
Weitere Informationen:
www.konrad-p-lorenz.deZum Musiker Philip Rückel
Es gibt keinen Hamburger Gassenhauer, den der Musiker Philip Rückel nicht spielen kann, schließlich fühlt er sich - auch musikalisch - in der Hansestadt am wohlsten. Auf seiner Gitarre bringt er die Hamburger Musikgeschichte zum Klingen. Gemeinsam mit Lorenz hat er ein Programm zusammengestellt, das die Nachkriegs-Zeiten St. Paulis auch musikalisch wieder auferstehen lässt. Rückel, in Hamburg geboren, ist seit Jahren solo, in verschiedenen Formationen oder mit seiner Band 'Geschwister Fürchterlich' auf den kleinen und großen Bühnen Norddeutschlands unterwegs.
Weitere Informationen:
www.facebook.comMittwoch 20-22 Uhr
Quelle:
www.schattenblick.de