Bei dem Vortrag handelt es sich um eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Befreite und Befreier? Kriegsende in Hamburg 1945“.
Vortragende: Prof. Dr. Loretana de Libero, Führungsakademie der Bundeswehr Hamburg
Grußwort: Dott.ssa Francesca Fazion, Instituto di Cultura die Amburgo
Italienische Militärinternierte, IMI, wurden die italienischen Soldaten auf Weisung Hitlers genannt, die im September 1943 nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten von der Wehrmacht entwaffnet und gefangen genommen worden waren.
Mehr als eine halbe Million wurde in das Deutsche Reich und den deutsch besetzen Gebieten deportiert und musste unter menschenunwürdigen Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Als „Verräter“ waren sie, denen der Kriegsgefangenenstatus verwehrt blieb, besonderen Schikanen, Gewalt und Hunger ausgesetzt. Zwangsweise wurden sie im August 1944 in den Zivilarbeiterstatus überführt, was ihre desolate Lage kaum verbesserte.
In Hamburg arbeiteten etwa 16.000 Männer in der NS-Kriegswirtschaft, im Hafen, in Großunternehmen, aber auch in privaten Haushalten.
Sie bauten Bunker, die sie selbst bei Luftalarm nicht aufsuchen durften, errichteten Behelfsheime, in denen es ihnen nicht erlaubt war zu wohnen, sie räumten Trümmer unter ständiger Lebensgefahr.
Kaum ist bislang bekannt, wie die italienischen Ex-Soldaten das Kriegsende in Hamburg erlebten, die Befreiung aus den Lagern sowie die lange Zeit des Wartens in einer zerstörten, besetzten Stadt, bis sie endlich das „Land ohne Sonne“ verlassen und nach Hause zurückkehren durften.
Im Vortrag werden auf der Grundlage von Selbstzeugnissen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Emotionen der IMI in der Zeit zwischen Mai und August 1945 im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen.
Der Eintritt ist frei. Für den ungehinderten Zugang zum Universitätscampus halten Sie bitte einen Lichtbildausweis bereit.
Vor der Veranstaltung findet um 16 Uhr eine kommentierte Ausstellungsführung mit dem Kurator statt.
Keine Anmeldung notwendig.
Kooperationspartner des Vortrags ist das Instituto di Cultura die Amburgo.
Kooperationspartner dieser Veranstaltung ist die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Beginn der Veranstaltung: 18:00 Uhr
Quelle:
www.ub.hsu-hh.de