Die Ausübung, das Erleiden und schon die Erwartung physischer Gewalt verändert grundlegend, wie Gesellschaft und Politik, aber auch Wirtschaft und Kultur im Krieg operieren. Das ist die Ausgangsthese dieses Vortrags. Aber wie lassen sich diese Prozesse beschreiben und verstehen? Welche Folgen haben sie? Die Sozialwissenschaften haben zu diesen Fragen bisher nur fallbezogene Antworten gegeben oder aus einer Generalstabsperspektive geantwortet, in Begriffen der Sicherheit, des Risikos und der Strategie. Aus einer herrschaftssoziologischen Perspektive soll eine andere Herangehensweise zu dieser Frage vorgestellt werden. Dabei wird neben Quellen zur Kriegserfahrung in Deutschland auf Forschungen zu Kriegsgeschichte Serbiens und Ugandas zurückgegriffen.
Prof. Dr. Klaus Schlichte; Professor für "Internationale Beziehungen: Politik in der Weltgesellschaft" im Institut für Interkulturelle & Internationale Studien der Universität Bremen
Moderation: Dr. Miriam Müller; Politologin und Islamwissenschaftlerin in der Forschungsgruppe "Makrogewalt" im Hamburger Institut für Sozialforschung
Dritter Vortrag im Rahmen der Hamburger Vorträge zur Gewaltforschung - Gewalt in Bürgerkriegen, April 2016 im HIS.
Beginn der Veranstaltung: 19:00 Uhr
Quelle:
www.his-online.de