Der Kern liegt still und unscheinbar im Inneren dessen verborgen was ihn umgibt, und wartet. Sein Inhalt –ein Geheimnis, das jedoch irgendwann den Kern sprengen wird. Um ihn zu erforschen, muss man zuerst ins Innere vordringen. Welche Strategien findet die Kunst im 21. Jahrhundert für dieses uralte Anliegen?
Acht zeitgenössische Künstler aus Hamburg, Deutschland und Israel haben sich dem weitgefassten Thema „Kern – die Frage nach dem Wesentlichen“ gewidmet und ihre zum Thema eingereichten Arbeiten sind das ausgewählte Ergebnis der dritten Ausschreibung der Galerie nachtspeicher23. Die Künstler untersuchen in ihren Arbeiten die Wahrnehmung von medialen Bildern, Realität und persönlichen Empfindungen, und erschaffen Kerne und Lücken auf poetische und spielerische Weise.
Scheinbar wissenschaftliche Szenarien sind das Spielfeld der Hamburgerin Svenja Maaß, die in ihren Collagen das Innere mit absurdem Charme erforscht. Die Künstlerinnen Frederike Vidal & Judith Groth aus Kassel kreieren mit trivialen Handlungen Narrationen, die kombiniert mit grafischen Elementen an Werbeplakate erinnern und die Wechselwirkung von Zeichen und Bild untersuchen. Am Vernissageabend lesen sie technisch generierte Poesie aus "Google Carmina". Medial verbreitete Bilder verwendet auch die israelische Künstlerin Shoshanah' Ciechanowski in ihrer Videoarbeit "Transparency", in der sie auf drei Ebenen die Wahrnehmung und Existenz von Realität hinterfragt. Unsere persönliche Wahrnehmung ist der Fokus der Rauminstallation "Run" von Elisabeth Eisbein aus Dresden, deren modifizierte Modellbauhäuser wie Ameisen in Scharen die Wand herabkommen und Geborgenheit und Angst zugleich verbreiten.
Wie die sich auf dem Weg ins Innere verbreitende Erwartung aussehen könnte, zeigt die Hamburger Künstlerin Chika Aruga in ihrer poetischen und offenen Malerei. Der Nürnberger Künstler Kirill Schröder beschäftigt sich in seiner stillen Zeichnung mit der Abwesenheit und Sehnsucht nach dem Kern und schafft Raum für eine persönliche Geschichte. Etwas Fantastisches hat auch die Zeichnung "Helmschädel" des Hamburger Künstlers Peter Boué, in der das Hauptmotiv in der Dunkelheit ruht und strahlt.
Ausstellungsdaten auf einen Blick:
Vernissage: Freitag 15. Juni 2012 ab 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis 08. Juli 2012
Öffnungszeiten für diese Ausstellung:
Sa und So 15 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung
Mehr Infos:
nachtspeicher23.de