In seinem neuesten Buch „Die Todesnacht in Stammheim“ betrachtet der Schriftsteller Helge Lehmann den angeblichen kollektiven Selbstmord der RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin sowie Jan-Carl Raspe im Jahr 1977. Möglich wurde dieses Buch, da Akten, welche seit 30 Jahren unter Verschluss gehalten wurden, nun zugänglich sind. Diese Akten hat Lehmann akribisch analysiert. Darüber hinaus rekonstruierte er die „Aktencontainer“, welche dem Waffenschmuggel gedient haben sollen, baute die angebliche Kommunikationsanlage nach, überprüfte die Möglichkeit eines Waffenverstecks in einem Plattenspieler von Andreas Baader mittels eines baugleichen Modells, nahm Schussvergleiche zur Bestimmung von Schüssen in einem ähnlichen Gebäude vor und präzisierte mit neuen Methoden die außergewöhnlich vagen amtlichen Angaben über die Todeszeitpunkte von Andreas Baader und Gudrun Ensslin. Er arbeitet sich mit den dadurch gewonnenen Erkenntnissen an der staatlichen Version der Geschehnisse in Stuttgart-Stammheim ab und führt gewissermaßen einen Indizienprozess. Er weist nach, dass die Abläufe temporal oder logistisch nicht so stattgefunden haben, wie bisher angenommen.
Ein Event der Roten Hilfe Hamburg, dem gefangenen info und des Netzwerks Freiheit für alle politischen Gefangenen, Hamburg
Beginn: 20 Uhr