Der Autor Jakob Matthiessen liest in der Veranstaltungsreihe „Zwischen Himmel und Erde“ aus seinem Roman „Tod oder Taufe – Die Kreuzfahrer am Rhein“.
Die Erzählung des Romans ist so dramatisch wie die Geschichte selbst: Im Jahr 1096 greifen christliche Kreuzfahrer die jüdischen Gemeinden am Rhein an. Zunächst setzen sich die Juden mutig gegen die Angreifer zur Wehr. Doch schließlich werden sie gezwungen, sich taufen zu lassen oder zu sterben. Dem Hass der Kreuzfahrer stellen sich Domdekan Raimund und Rabbi Chaim entgegen, die zusammen nach Rettung und Verständigung suchen.
Die Pogrome am Rhein waren „eine große Verdunkelung der Epoche“ (Max Brod). Sie trafen Insbesondere die Juden von Speyer, Worms und Mainz. Die als SchUM-Städte bekannten jüdischen Gemeinden (nach den Anfangsbuchstaben der lateinischen Städtenamen) waren wegen ihrer Weisheit als ‚Jerusalem am Rhein‘ in der ganzen Welt berühmt. Autor Jakob Matthiessen erklärt: „Mir war wichtig, das Schicksal der rheinischen Juden im Schreckensjahr 1096 sorgfältig zu recherchieren und dann als spannenden Roman zu erzählen. Ich hoffe, dass so die Konflikte für meine LeserInnen spürbar und verständlich werden“.
Prädikant Christian Goßler, der die Reihe „Zwischen Himmel und Erde“ der Kirchengemeinde St.Georg-Borgfelde leitet, ist überzeugt davon, dass der Abend wichtige Impulse für die Gegenwart geben wird: „Ich denke, dass jede christliche Gemeinde eine Klärung ihres Verhältnisses zu den Glaubensgeschwistern des jüdischen Jesus braucht. Außerdem leben im Hamburger Stadtteil St. Georg Menschen unterschiedlicher Religionen und vielfältiger Überzeugungen zusammen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen, mitunter entsetzlichen christlichen Geschichte, ist wichtig, um an einem friedlichen Zusammenleben vor Ort mitzuarbeiten und Hass und Fanatismus entgegenzutreten.“
Der Eintritt ist frei, um Spenden zur Deckung der Kosten wird gebeten.
Beginn der Veranstaltung: 19:00