In wohl kaum einem anderen Text des 20. Jahrhunderts ist das überlieferte, in der Vorstellung einer Universalgeschichte gipfelnde historische Denken massiver in Frage gestellt worden als in Benjamins Thesen. Sie richten sich vor allem gegen den Historismus, die Vorstellung von Geschichte als einem Kontinuum, das allein von Machtinstanzen determiniert wird und auf die Kraft der Subjekte, der potentiellen Akteure, verzichtet. Dieser Einspruch wurde zu einer Art Vermächtnis an die Nachgeborenen.
Welche Rolle spielten die Thesen für eine Generation linker Intellektueller und welche Bedeutung kommt ihnen – ob aus einer historischen, philosophischen, politischen oder "bloß" moralischen Perspektive – in der Postmoderne zu?
Prof. Dr. em. Irving Wohlfarth lehrte an der Universität Reims ältere und neuere deutsche Literaturwissenschaft. Er gilt international als einer der exponiertesten Benjamin-Experten.
Moderation: Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Literaturwissenschaftler, Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Eintritt: frei
19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de