Die Elitenfrage wurde in der Bundesrepublik immer wieder gestellt: In der unmittelbaren Nachkriegszeit ging es um das Problem einer "Demokratie ohne Demokraten" (Lepsius), um das Legitimitätsdefizit von Eliten mit Nazi-Vergangenheit, dann um die Eliten und Gegeneliten der Adenauerzeit, in den späten 60er und 70er Jahren um die Divergenz zwischen Eliten und Bevölkerung bei Reformen und Ostpolitik und Ende des Jahrhunderts um die (unvollständige?) Ablösung der DDR-Eliten.

Wie stellt sich die Elitenfrage heute? Etwa im Hinblick auf eine wachsende Diskrepanz zwischen ökonomisch prosperierenden oberen Mittelschichten, Globalisierungs- und Europagewinnern und ökonomisch absinkenden Mittel- und Unterschichten mit Europa-, Globalisierungs- und Finanzmarktressentiments?

Mittels der soziologischen Kriterien der Elitenformation, der Elitenvernetzung und der durch Eliten definierten alternativen Gesellschaftsmodelle wird geprüft, ob es in der Bundesrepublik wirksame Eliten gibt.

Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Stanley B. Resor Emeritus Professor of Sociology (Yale University), Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Berlin)

Im Gespräch mit Prof. Dr. Heinz Bude, Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel

Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei

Letzter Vortrag der InstitutsMontagsreihe "Zukunft der Ungleichheit"

Beginn der Veranstaltung: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)

Quelle: www.his-online.de