Dass heutige Generationen sich nicht auf Kosten kommender Generationen ein schönes Leben machen dürfen, leuchtet als moralisches Gebot unmittelbar ein.
Schwierig ist jedoch festzustellen, welche Einschränkungen heute nötig sind, damit unsere Kinder und Kindeskinder noch eine bewohnbare Welt vorfinden.
Schließlich kann niemand in die Zukunft schauen. Das Prinzip der Generationengerechtigkeit droht dann zur Ideologie zu werden, wenn es zum Maßstab für das Ganze wird. "Wer spricht?" ist dann die entscheidende politische Frage. Es ist nämlich alles andere als klar, wer die Treuhandschaft für die verallgemeinerungsfähigen Interessen unserer Kinder übernimmt. Ohne einen Blick jenseits der divergierenden Interessen von heute wird es nicht gehen. Weil aber die Gesellschaft keine Familie ist, gibt es in der liberalen Demokratie dafür keinen etablierten Platz. Wer sind die Autoritäten, die in den Konflikten von heute eine Perspektive für morgen zu erkennen vermögen.
Prof. Dr. Heinz Bude, Soziologe; Leiter des Arbeitsbereichs "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung, Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel
Moderation: Friederike Bahl, M.A., Soziologin; wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" des Hamburger Instituts für Sozialforschung
20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Quelle:
www.his-online.de